Ende August war es für unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter Jacob Freiesleben soweit, er startete seine Reise nach Ghana, um dort ein Jahr lang zu leben, neue Eindrücke zu sammeln und Kinder in einer Schule zu unterrichten.
Da das Pfingstzeltlagerteam ihn in diesem Jahr unterstützte und das Geld des Teamdankeschöns an seinen Aufenthalt spendete, versorgt er uns im kommenden Jahr immer mal wieder mit neusten Infos und Eindrücken. Hier nun seine erste Mail aus Afrika:
"Liebe Verwandte, Freunde und Bekannte!
Vorweg: Leider bin ich nicht in der Lage jedes Mal den Bericht auf den neusten Stand zu bringen, daher werde ich wenn ich Zeit habe einfach etwas dran hängen.
26.8.2013:
Hier kommt nun meine erste Mail direkt aus Ghana. Ich werde, denk ich mal, chronologisch vorgehen und einiges beschreiben.
Die Reise war relativ anstrengend. Zuerst der 5 - stündige Aufenthalt in Madrid - zum Glück habe ich einen Mitfreiwilligen sehr schnell getroffen und wir haben die Zeit zusammen totschlagen können – dann der 7- stündige Flug nach Accra. Dort musste ich einige Zeit auf James warten, da es an dem Tag etwas mehr Verkehr gab. Wir sind mit einem Taxi zu einer Bushaltestelle gefahren. Dort warten einige komfortable V.I.P. – Busse (Preis: 25 Cedi. Kurs 1€=2.77 Cedi) 6 – stündiger Fahrt sind wir um etwa 2 Uhr morgens in Kumasi angekommen und durften weitere 4 Stunden warten weil Räuber in der Umgebung waren oder etwas ähnliches. Auf jeden Fall konnten wir nicht weiter reisen. Um 6 Uhr haben wir dann ein Trotro, einen Kleinbus in dem etwa 16 Leute sitzen und die Fahrt kostet etwa einen Cedi.
Als wir dann nach weiteren 40-60 Minuten am Haus angekommen waren, war ich etwa 30 Stunden unterwegs und dementsprechend müde. Ich wohne in einem zwei Zimmer“haus“ mit Klo und Essensplatz. Das Problem: zur Zeit gibt es kein fließend Wasser, d. h.: jeden Tag zum Brunnen auf dem Grundstück laufen und Wasser holen. Geduscht wird mit einer Schale. Hier wohnen außer mir und James seine Frau Ester oder Esthee die zur Zeit schwanger ist, Sanctuary (m - 8 Jahre alt), Lavendor(w - 6 Jahre alt), Taylor (w - 4) und Suzanna – Suzi (w - 2). Alle können sehr nett oder auch etwas nervig sein. Aber das ist ja bei Kindern in diesem Alter relativ egal. Nachdem ich zwei Tage hier war sind die zwei Holländer Yvy und Bas von ihrer einwöchigen Reise aus dem Norden wieder. Yvy fliegt nach ein paar Tagen nach Hause und Bas geht dann bis Dezember in Accra studieren. Beide konnten mir viel erklären und haben mir einen super Einstieg in mein Jahr gegeben.
Hier wird es bereits um 19:00 ziemlich dunkel und morgens werde ich um etwa 6 Uhr von einem Hahn geweckt. Jedes Mal kann ich mir die Ohren zu halten, und versuchen danach wieder einzuschlafen.
Zu Essen gibt es morgens immer Kakao(Coco wird es hier ausgesprochen) und trockenes Weißbrot. Mittags und abends kocht Madam Esthee immer. Die Hälfte meiner Mahlzeiten bestanden aus Reis, die anderen häufig aus Jam. Jam schmeckt ähnlich wie eine Kartoffel sieht aber anders aus(wer hätte es gedacht). Ich versuche so viele Bilder wie möglich zu senden. Yvy meinte sie will mich auf Facebook verlinken wenn sie Bilder von unseren Tagen hochläd, also könnt ihr diese bereits früher sehen. Hier gibt es auch kein festes Internet und Strom. Also weiß ich nicht wie oft ich etwas schreiben oder Bilder senden kann.
Heute hat James damit angefangen drei anderen Lehrerinnen und mir beizubringen wie man am besten Kinder unterrichtet bzw. wie er möchte, dass diese unterrichtet werden. Die nächsten Tage wird dort fortgesetzt.
Kumasi ist eine ziemlich große Stadt in der viel Handarbeit getätigt, gefeilscht und direkt am Straßenrand verkauft wird. Im Prinzip fährt man die ganze Zeit Trotro oder läuft von Ort zu Ort, wenn diese nah aneinander liegen. Da ich keine Ahnung habe wo was ist oder wie ich zurück komme – das einzige das ich weiß ist, dass ich in der Stadt/Dort/Siedlung (ich weiß es nicht) Kona wohne – traue ich mich nicht alleine nach Kumasi um mal schnell ins Internetcafe zu gehen oder ähnliches zu machen. Das finde ich eigentlich schade aber das werde ich bestimmt noch lernen. Auch blöd ist, dass meine Visa-Karte noch nicht da ist und daher sowieso nicht so viel Geld habe und viel zu machen. Obwohl hier alles wenig kostet,, läppert es sich doch.
Die Hose die mir Mathilda genäht und geschenkt hat, hat schon richtigen Africa-Spirit in sich. Für Afrika gemacht, in Afrika zum ersten Mal richtig getragen und zum ersten Mal in Afrika gewaschen! Mal sehen was noch kommt.
Zum Land an sich: Was ich bisher gesehen habe ist alles sehr staubig und trocken. Auch wenn es morgens kühl ist (um die 20-25°) wird es tagsüber sehr warm (30°+), diese Werte sind gefühlt aber ich denke sie stimmen in etwa.
Soweit so gut. Hier erst mal ein grober Einblick in mein neues Leben hier. Oft denke ich beim Einschlafen daran, was hier anders ist und was ich vermisse. Vielleicht lerne ich dadurch die Dinge mehr zu schätzen und respektieren und kann andere Dinge besser kritisieren. Manchmal habe ich das Gefühl alles was ich sehr lieb gewonnen habe, innerhalb dieser wenigen Tage und der noch vielen folgenden zu verlieren und ich habe den Drang sofort wieder nach Hause zu fliegen und diese Dinge fest an mich zu ketten. Diese Momente sind von viel Trauer und Selbstzweifel geprägt. Ich hoffe diese Dinge werden trotz allem nicht passieren und ich gewinne mit der Zeit an Selbstvertrauen.
Ein großes Dankeschön an alle, die mich unterstützen und mir helfen
viele Liebe Grüße aus einem fernen Land von…
Jacob (or should i say Dscheycob?)"
Wir freuen uns darauf, weitere Nachrihcten von ihm zu bekommen!
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13.09.2013
Kategorie: Ejuwo

