Suche

Nachrichten Ansicht

News

14.12.2018 Kategorie: Ejuwo

Türen des Lebens

Andacht in der Wolfenbüttler Zeitung am 08. Dezember 2019

Durch wie viele Türen sind Sie heute schon gegangen?
Tagtäglich benutzen, öffnen und verschließen wir sie, ohne sie wirklich zu beachten. Türen sind Bestandteil unseres Lebens, verbinden oder trennen, sind angelehnt oder nur mit einem Schlüssel zu öffnen, laden ein oder grenzen aus. Wir machen uns keine Gedanken darüber und dennoch erinnern wir uns an so manche Türen in unserem Leben. An die, vor denen wir mit nassen Händen standen, weil uns dahinter eine Prüfung erwartete oder hinter denen wir etwas beichten mussten. Da brauchte es Mut, zu klopfen und die Tür zu öffnen. Wir erinnern uns aber auch an jene Türen, die wir nicht schnell genug öffnen konnten, weil dahinter liebe Menschen oder ein neuer Beginn auf uns warteten. Eine solche Tür zu öffnen, ist mit Spannung verbunden. Genau wie die Türen eines Adventskalenders.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist er Bestandteil des christlichen Brauchtums und gehört für viele, vor allem für Kinder, zur Adventszeit dazu. Denn dadurch wird nicht nur die Wartezeit auf das Fest verkürzt, sondern auch die Vorfreude geweckt. Wo ursprünglich Bilder oder biblische Verheißungen zu finden waren, gibt es heute wohl nichts, was es nicht gibt. Süßigkeiten, Müsli, Spielzeug, Bücher, Poster, Schmuck, Socken oder Bier. Wer einen ausgefallenen Adventskalender sucht, wird ihn finden. Der Phantasie und dem Geldbeutel sind dabei keine Grenzen gesetzt. Eines haben sie aber alle gemeinsam - um an den Inhalt zu gelangen, müssen Säckchen, Fenster, Boxen oder Türchen geöffnet werden. Und schon ist sie wieder da, eine Spannung, wie beim Öffnen der Türen in unserem Leben. So nimmt auch Jesus in Johannes 10,9 das Bild der Tür für sich an. „Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.“ Jesus, die Tür? Ja, denn er lädt uns ein, durch ihn zur Gnade Gottes zu gelangen. Durch sein Reden und Wirken hat Jesus uns die Tür zum Reich Gottes geöffnet. Mit Menschlichkeit, Güte und Barmherzigkeit haben wir den Schlüssel bereits in der Tasche. Wir müssen ihn nur benutzen. Wir müssen uns nur trauen, über die Schwelle zu gehen und einzutreten. Dann können wir ein kleines Stück von Gottes Liebe auf die Erde lassen und damit die Tür zu einer besseren Welt öffnen. Gottes Tür ist für uns immer angelehnt – wagen Sie es und drücken Sie auf. Nur so können Sie entdecken, was uns dort Wunderbares erwartet!

Beitrag von Diakonin Verena Segert