Hier mal wieder ein Bericht aus Ghana von Jacob, der dort so einiges erlebt:
15.1.2014
Es gibt seit meinem letzten Bericht wieder viel zu erzählen, schließlich sind wir jetzt im Jahr 2014 und die letzten Wochen im alten Jahr passiert eigentlich immer noch ganz viel.
Ich habe am 20.12. Ferien bekommen und bin am 22.12 zu Kai gefahren um mit ihm Weihnachten zu feiern.
Weihnachten in Ghana beginnt erst am 26.12. und endet aber auch erst am 1.1.. In der Zeit wird viel gefeiert, gegessen und entspannt. Ich hatte leider eine Nasennebenhöhlenentzündung zu der Zeit, wo durch ich Antibiotika nehmen musste. Das hat das eine oder andere Fest für mich früher beendet. An einem Abend hat J.A. Adofo in Effiduasi gespielt, er ist einer der bekanntesten Musiker in Ghana. Dafür mussten wir sogar eine Eintrittskarte kaufen. Am Ende haben wir diese gar nicht gebraucht. Wir hatten gehört, dass es für die ersten 100 ein kostenloses T-Shirt geben sollte. Aus dem Grund wollten wir um 15:00 in dem Spot (Der ghanaische Begriff für Kneipe, Bar, Club,…)sein. Letztendlich waren wir um 17:00 da, und haben erfahren, dass Adofo um 18:00 anfangen wollte. Der typischen ghanaischen Verspätung zufolge hat die Musik um 20:00 angefangen. Da wir aber schon um 15:00 das eine oder andere Bier (die sind hier 660ml groß) und etwas Essen genossen hatten, waren wir um 21:00 schon in Aufbruchstimmung. Adofo hat uns leider nicht sehr überzeugt. Am 28.12. haben wir uns mit Birthe und Aline aus Accra und Manuel aus Wa in Kumasi getroffen und sind zusammen nach Takoradi gefahren. Dort haben wir einen Tag übernachtet und sind am nächsten Tag nach Butre gefahren. Dort haben wir eine Hide-Out Lounge gefunden. Direkt am Strand. Mit großen Wellen etc. Es hat mich ein wenig am Frankreich und die Atlantikküste dort erinnert aber es ist eben Ghana und das macht es noch einmal cooler. Dort gab es Bungalows zum übernachten, Cocktails in Kokusnüssen, und Silvester ein großes Feuer am Strand. Zwei Mal sind wir ins Nachbardorf Busua gegangen. Der Weg führt über einen Berg, viele Büsche und Gestrüpp und ein steiler Abstieg. Eine Tour dauert etwa eine Stunde, wodurch das alles kein Problem war. In Busua haben wir frisch gefangenen „Lobster“ (Ich weiß nicht ob es wirklich Hummer war; der Verkäufer hat es zumindest gesagt) gegessen, haben surfen gelernt und haben in einer Bar einen Affen getroffen der sich sogar hat streicheln lassen.
Leider hat jeder Urlaub ein Ende und somit mussten wir uns am 5.1. wieder auf den Weg in unsere ghanaische Heimat machen. Kai und ich sind direkt nach Kumasi zurück gefahren. Die Rückfahrt haben wir mit Kartenspielen, etwas schlafen und viel Gerede verbraucht. Erstaunlich kurz kam sie uns am Ende vor. Zum Glück war der Fernseher kaputt, sodass keine dieser dämlichen ghanaischen Serien gezeigt wurden sondern nur ganz entspannt Musik lief. Während der Tage hatten wir mehrmals Probleme mit Kais Kreditkarte die beschlossen hatte ab und zu in den Geldautomaten stecken zu bleiben und dort drin zu bleiben. Um die Karte wiederzubekommen muss der Automat neugestartet werden. Normalerweise machen das Bankangestellte oder der Automat von alleine. Blöd nur (wir wussten nicht dass es von alleine geht), dass die Banken alle um etwa 16:00 schon schließen. Um 18:00 hat man dann keine Chance wen zu sprechen. Wir hatten Glück und haben einen Security-Mann gefunden der uns mitteilte, dass man warten muss. Entweder wird die Karte eingezogen, dann bleibt sie im Automaten und man muss bis Montag warten um die Karte abzuholen, oder man wartet eine ungewisse lange Zeit bis sie von alleine wieder heraus kommt. Mit Unlust auf länger warten, Ärger und viel Wut auf den Automaten schien die Zeit angehalten zu haben. Als wir am Ende die Karte in den Händen hielten, glücklich zum Trotro gegangen sind und dachten jetzt sind wir fast da und kein Stress mehr + ausruhen und schlafen pasierte das nächste Unglück. Wir saßen im Trotro und da ich meinen großen Rucksack mit hatte wollte ich ihn nach hinten geben damit ihn der Kassierer (Mate) im Trotro in den Kofferraum packen kann. 30 Sekunden später meinte eine Frau neben uns: Der Rucksack ist nicht da! Und so war es auch. Anstatt ihn in den Kofferraum zu tun hat sich einer gedacht: den nehme ich mal lieber mit und schaue was so drin ist und was ich später verticken kann.
Rucksack weg. Panik. Viele Sachen waren drin: fast meine gesamte Kleidung, viele kleine, eigentlich unwichtige Dinge, aber eben auch persönliche: mein Leinenschlafsack, ein ledernes Nagelnessecair (wie soll ich mir jetzt die Nägel schneiden?), Notfallmedizin etc… . Das Problem ist, dass man viele davon hier nicht bekommt. Als Nagelscheren verkaufen sie hier einem Rasierklingen und Scheren in der Größe, dass man sich damit Finger abschneiden könnte. Da merkt man mal wieder was es doch für große Unterschiede zwischen Deutschland und Ghana gibt. Zum Glück hatte ich alles wichtige ( Kamera, Portemonnaie, mein Smartphone) in den Hosentaschen und hatte auf diese besonders geachtet, da Kai und ich uns schon gedacht hatten, dass Diebe unterwegs waren/ wir welche gesehen hatten/ ein paar uns vorher schon versucht hatten auszurauben aber mit dieser Dreistigkeit hatten wir nicht mehr gerechnet. Meinen Laptop hatte ich bei Kai gelassen.
Die Folge davon war: mit Cisco, einem Freund in Effiduasi, in Kumasi shoppen gehen und die fehlenden Sachen ersetzen. Für 300 Cedi (100€) habe ich mir also neue Kleidung, eine Reisetasche etc. gekauft. Im Prinzip habe ich meinen Kleiderschrank neu gefüllt und das für 100€! Praktisch, dass hier alles Second-hand ist und man um die Preise feilschen kann. In Deutschland hätte ich mir mit 100€ ja gerade mal eine neue Sport-/ Reisetasche und vielleicht 1-2 T-Shirts kaufen können. Aber keine 7 Boxershorts, eine lange Hose, ein Handtuch, die Reisetasche, Stoff für zwei neue kurze Hosen, 2 Badehosen, 3 T-Shirts und ein Unterhemd. Es war bestimmt noch mehr, aber das fällt mir zur Zeit nicht mehr ein. 26.1.2014 Seit 3 Wochen ist wieder Schule und ein geregelter Vormittag tritt wieder ein: Morgens zwischen 6 und 7 aufstehen. Danach helfe ich Madame Esther bei der Geldannahme/ Anmeldung. Hier müssen alle Kinder morgens erscheinen. Manche bezahlen jeden Tag, manche für eine Woche oder einen Monat. Montags ist also immer die Hölle los. Während dessen oder danach frühstücke ich schnell, putze mir die Zähne etc.. Um 8:40 bis 14:30 heißt es dann unterrichten.
Nach dem Unterrichten geht’s dann entweder zum Wäsche waschen, nach Agona ins Internetcafé, auf den Markt oder zur Bank, weiter mit den Kinder spielen oder Madame Esther in der Küche helfen. Am Wochenende geht es meistens zu Kai oder nach Kumasi. 6.2.2014 Ich habe mir jetzt einen Gasherd gekauft. Das heißt: Spiegeleier bis zum umfallen. Nein ab und zu werden sie auch mal gekocht. Da ich manchmal nicht weiß, wann ich nach Hause komme, kann ich jetzt Madame Esther sagen, dass sie für mich nicht kochen muss und eventuell das Essen stattdessen wegschmeißen müsste. James hat jetzt einen großen „TATA“-Bus gekauft. Hoffentlich passen in diesen alle Kinder rein und wir brauchen keine zwei Trotros mehr um alle Kinder aus den Dörfern abzuholen. Dazu wird jetzt die Einfahrt vergrößert. Hierzu hat James eine Form herstellen lassen, aus der wir Abflussrohre aus Zement gießen, die dann unter der Einfahrt verlaufen. Ich wurde damit beauftragt diese zu gießen, hatte bisher leider noch keine Zeit eins zu machen. Ich bin gespannt. Die ghanaische Bürokratie geht mir zunehmend auf den Sack. Damit ich mein Ein-Jahres-Visum beantragen kann, brauche ich die Arbeitserlaubnis. Diese, so wurde mir gesagt, sei am 3.1. fertig. Jetzt kommt es zum spannenden Punkt: Sie ist immer noch nicht fertig. Mittlerweile würde es sich vermutlich sogar lohnen das Einreisevisum bis August zu verlängern. Naja mal sehen wie lange das noch dauert. Am 19.3.-23.3. findet das Zwischenseminar in der Nähe von Accra statt. Ich hoffe ich kann sie auf dem Weg dorthin oder zurück abholen. Zu meiner Arbeit: Ich lasse jetzt die andere Lehrerin in meiner Klasse den größten Teil des Unterrichtes machen und spezialisiere mich darauf den schwächeren Kindern zu helfen. Auf die wird leider keine Rücksicht genommen und der Unterricht straff nach dem Lehrbuch (die sind bestimmt bald alle durch gearbeitet…was danach wohl kommt…?) unterrichtet. Aber was bringt es den Kindern Rechnen und Schreiben beizubringen, wenn sie weder Zahlen noch Buchstaben richtig identifizieren können? Ich hoffe, dass sie es bis zum Ende des Jahres alle können.
Ich habe mir vorgenommen, Holzplatten vorzubereiten. In diese will ich Löcher bohren in Formen vom Alphabet und den Zahlen. Mit Schnüren oder Schnürsenkeln können sie dann die Buchstaben/Zahlen „nachnähen“.
Ein zweites Projekt ist, Reis- oder Bohnensäcke zu machen. Aus etwas Stoff ein Viereck nähen und dann mit Reis oder Bohnen füllen. Zum werfen, zählen etc.
Das dritte Projekt waren Ponpons. Also kleine Bälle aus Wollfäden gemacht. Man wickelt einen langen Faden immer wieder um zwei Pappscheiben. Am Ende wird die Seite aufgeschnitten und der „Ball“ zwischen den Scheiben zusammengebunden. Pappscheiben entfernen und fertig. Leider ist es, glaube ich, etwas zu schwierig für die Kinder. Die älteste Tochter von James, Lavenda, ist ein/zwei Jahre älter und hat es nicht ganz hinbekommen. Schade eigentlich.
Ich habe am 20.12. Ferien bekommen und bin am 22.12 zu Kai gefahren um mit ihm Weihnachten zu feiern.
Weihnachten in Ghana beginnt erst am 26.12. und endet aber auch erst am 1.1.. In der Zeit wird viel gefeiert, gegessen und entspannt. Ich hatte leider eine Nasennebenhöhlenentzündung zu der Zeit, wo durch ich Antibiotika nehmen musste. Das hat das eine oder andere Fest für mich früher beendet. An einem Abend hat J.A. Adofo in Effiduasi gespielt, er ist einer der bekanntesten Musiker in Ghana. Dafür mussten wir sogar eine Eintrittskarte kaufen. Am Ende haben wir diese gar nicht gebraucht. Wir hatten gehört, dass es für die ersten 100 ein kostenloses T-Shirt geben sollte. Aus dem Grund wollten wir um 15:00 in dem Spot (Der ghanaische Begriff für Kneipe, Bar, Club,…)sein. Letztendlich waren wir um 17:00 da, und haben erfahren, dass Adofo um 18:00 anfangen wollte. Der typischen ghanaischen Verspätung zufolge hat die Musik um 20:00 angefangen. Da wir aber schon um 15:00 das eine oder andere Bier (die sind hier 660ml groß) und etwas Essen genossen hatten, waren wir um 21:00 schon in Aufbruchstimmung. Adofo hat uns leider nicht sehr überzeugt. Am 28.12. haben wir uns mit Birthe und Aline aus Accra und Manuel aus Wa in Kumasi getroffen und sind zusammen nach Takoradi gefahren. Dort haben wir einen Tag übernachtet und sind am nächsten Tag nach Butre gefahren. Dort haben wir eine Hide-Out Lounge gefunden. Direkt am Strand. Mit großen Wellen etc. Es hat mich ein wenig am Frankreich und die Atlantikküste dort erinnert aber es ist eben Ghana und das macht es noch einmal cooler. Dort gab es Bungalows zum übernachten, Cocktails in Kokusnüssen, und Silvester ein großes Feuer am Strand. Zwei Mal sind wir ins Nachbardorf Busua gegangen. Der Weg führt über einen Berg, viele Büsche und Gestrüpp und ein steiler Abstieg. Eine Tour dauert etwa eine Stunde, wodurch das alles kein Problem war. In Busua haben wir frisch gefangenen „Lobster“ (Ich weiß nicht ob es wirklich Hummer war; der Verkäufer hat es zumindest gesagt) gegessen, haben surfen gelernt und haben in einer Bar einen Affen getroffen der sich sogar hat streicheln lassen.
Leider hat jeder Urlaub ein Ende und somit mussten wir uns am 5.1. wieder auf den Weg in unsere ghanaische Heimat machen. Kai und ich sind direkt nach Kumasi zurück gefahren. Die Rückfahrt haben wir mit Kartenspielen, etwas schlafen und viel Gerede verbraucht. Erstaunlich kurz kam sie uns am Ende vor. Zum Glück war der Fernseher kaputt, sodass keine dieser dämlichen ghanaischen Serien gezeigt wurden sondern nur ganz entspannt Musik lief. Während der Tage hatten wir mehrmals Probleme mit Kais Kreditkarte die beschlossen hatte ab und zu in den Geldautomaten stecken zu bleiben und dort drin zu bleiben. Um die Karte wiederzubekommen muss der Automat neugestartet werden. Normalerweise machen das Bankangestellte oder der Automat von alleine. Blöd nur (wir wussten nicht dass es von alleine geht), dass die Banken alle um etwa 16:00 schon schließen. Um 18:00 hat man dann keine Chance wen zu sprechen. Wir hatten Glück und haben einen Security-Mann gefunden der uns mitteilte, dass man warten muss. Entweder wird die Karte eingezogen, dann bleibt sie im Automaten und man muss bis Montag warten um die Karte abzuholen, oder man wartet eine ungewisse lange Zeit bis sie von alleine wieder heraus kommt. Mit Unlust auf länger warten, Ärger und viel Wut auf den Automaten schien die Zeit angehalten zu haben. Als wir am Ende die Karte in den Händen hielten, glücklich zum Trotro gegangen sind und dachten jetzt sind wir fast da und kein Stress mehr + ausruhen und schlafen pasierte das nächste Unglück. Wir saßen im Trotro und da ich meinen großen Rucksack mit hatte wollte ich ihn nach hinten geben damit ihn der Kassierer (Mate) im Trotro in den Kofferraum packen kann. 30 Sekunden später meinte eine Frau neben uns: Der Rucksack ist nicht da! Und so war es auch. Anstatt ihn in den Kofferraum zu tun hat sich einer gedacht: den nehme ich mal lieber mit und schaue was so drin ist und was ich später verticken kann.
Rucksack weg. Panik. Viele Sachen waren drin: fast meine gesamte Kleidung, viele kleine, eigentlich unwichtige Dinge, aber eben auch persönliche: mein Leinenschlafsack, ein ledernes Nagelnessecair (wie soll ich mir jetzt die Nägel schneiden?), Notfallmedizin etc… . Das Problem ist, dass man viele davon hier nicht bekommt. Als Nagelscheren verkaufen sie hier einem Rasierklingen und Scheren in der Größe, dass man sich damit Finger abschneiden könnte. Da merkt man mal wieder was es doch für große Unterschiede zwischen Deutschland und Ghana gibt. Zum Glück hatte ich alles wichtige ( Kamera, Portemonnaie, mein Smartphone) in den Hosentaschen und hatte auf diese besonders geachtet, da Kai und ich uns schon gedacht hatten, dass Diebe unterwegs waren/ wir welche gesehen hatten/ ein paar uns vorher schon versucht hatten auszurauben aber mit dieser Dreistigkeit hatten wir nicht mehr gerechnet. Meinen Laptop hatte ich bei Kai gelassen.
Die Folge davon war: mit Cisco, einem Freund in Effiduasi, in Kumasi shoppen gehen und die fehlenden Sachen ersetzen. Für 300 Cedi (100€) habe ich mir also neue Kleidung, eine Reisetasche etc. gekauft. Im Prinzip habe ich meinen Kleiderschrank neu gefüllt und das für 100€! Praktisch, dass hier alles Second-hand ist und man um die Preise feilschen kann. In Deutschland hätte ich mir mit 100€ ja gerade mal eine neue Sport-/ Reisetasche und vielleicht 1-2 T-Shirts kaufen können. Aber keine 7 Boxershorts, eine lange Hose, ein Handtuch, die Reisetasche, Stoff für zwei neue kurze Hosen, 2 Badehosen, 3 T-Shirts und ein Unterhemd. Es war bestimmt noch mehr, aber das fällt mir zur Zeit nicht mehr ein. 26.1.2014 Seit 3 Wochen ist wieder Schule und ein geregelter Vormittag tritt wieder ein: Morgens zwischen 6 und 7 aufstehen. Danach helfe ich Madame Esther bei der Geldannahme/ Anmeldung. Hier müssen alle Kinder morgens erscheinen. Manche bezahlen jeden Tag, manche für eine Woche oder einen Monat. Montags ist also immer die Hölle los. Während dessen oder danach frühstücke ich schnell, putze mir die Zähne etc.. Um 8:40 bis 14:30 heißt es dann unterrichten.
Nach dem Unterrichten geht’s dann entweder zum Wäsche waschen, nach Agona ins Internetcafé, auf den Markt oder zur Bank, weiter mit den Kinder spielen oder Madame Esther in der Küche helfen. Am Wochenende geht es meistens zu Kai oder nach Kumasi. 6.2.2014 Ich habe mir jetzt einen Gasherd gekauft. Das heißt: Spiegeleier bis zum umfallen. Nein ab und zu werden sie auch mal gekocht. Da ich manchmal nicht weiß, wann ich nach Hause komme, kann ich jetzt Madame Esther sagen, dass sie für mich nicht kochen muss und eventuell das Essen stattdessen wegschmeißen müsste. James hat jetzt einen großen „TATA“-Bus gekauft. Hoffentlich passen in diesen alle Kinder rein und wir brauchen keine zwei Trotros mehr um alle Kinder aus den Dörfern abzuholen. Dazu wird jetzt die Einfahrt vergrößert. Hierzu hat James eine Form herstellen lassen, aus der wir Abflussrohre aus Zement gießen, die dann unter der Einfahrt verlaufen. Ich wurde damit beauftragt diese zu gießen, hatte bisher leider noch keine Zeit eins zu machen. Ich bin gespannt. Die ghanaische Bürokratie geht mir zunehmend auf den Sack. Damit ich mein Ein-Jahres-Visum beantragen kann, brauche ich die Arbeitserlaubnis. Diese, so wurde mir gesagt, sei am 3.1. fertig. Jetzt kommt es zum spannenden Punkt: Sie ist immer noch nicht fertig. Mittlerweile würde es sich vermutlich sogar lohnen das Einreisevisum bis August zu verlängern. Naja mal sehen wie lange das noch dauert. Am 19.3.-23.3. findet das Zwischenseminar in der Nähe von Accra statt. Ich hoffe ich kann sie auf dem Weg dorthin oder zurück abholen. Zu meiner Arbeit: Ich lasse jetzt die andere Lehrerin in meiner Klasse den größten Teil des Unterrichtes machen und spezialisiere mich darauf den schwächeren Kindern zu helfen. Auf die wird leider keine Rücksicht genommen und der Unterricht straff nach dem Lehrbuch (die sind bestimmt bald alle durch gearbeitet…was danach wohl kommt…?) unterrichtet. Aber was bringt es den Kindern Rechnen und Schreiben beizubringen, wenn sie weder Zahlen noch Buchstaben richtig identifizieren können? Ich hoffe, dass sie es bis zum Ende des Jahres alle können.
Ich habe mir vorgenommen, Holzplatten vorzubereiten. In diese will ich Löcher bohren in Formen vom Alphabet und den Zahlen. Mit Schnüren oder Schnürsenkeln können sie dann die Buchstaben/Zahlen „nachnähen“.
Ein zweites Projekt ist, Reis- oder Bohnensäcke zu machen. Aus etwas Stoff ein Viereck nähen und dann mit Reis oder Bohnen füllen. Zum werfen, zählen etc.
Das dritte Projekt waren Ponpons. Also kleine Bälle aus Wollfäden gemacht. Man wickelt einen langen Faden immer wieder um zwei Pappscheiben. Am Ende wird die Seite aufgeschnitten und der „Ball“ zwischen den Scheiben zusammengebunden. Pappscheiben entfernen und fertig. Leider ist es, glaube ich, etwas zu schwierig für die Kinder. Die älteste Tochter von James, Lavenda, ist ein/zwei Jahre älter und hat es nicht ganz hinbekommen. Schade eigentlich.

