Am Mittwoch, 28. Februar 2024 waren Kandidierende aller Kirchenvorstände der Propstei Wolfenbüttel eingeladen um gemeinsam mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Propsteijugendversammlung über die bisherigen Möglichkeiten und die Zukunft der Jugendbeteiligung ins Gespräch zu kommen und Ideen für die Zukunft zu entwickeln.
Auftakt war eine Zeitreise ins Jahr 1998 zu den Inhalten des Jugendgesetzes aus diesem Jahr, welches nach wie vor gültig ist. Es definiert "Kinder- und Jugendarbeit in ihren verschiedenen Arbeitsformen [als] eine unverzichtbare Aufgabe der Kirchengemeinde" und soll die Beteiligung von Jugendlichen an Entscheidungen des kirchlichen Lebens, die sie betreffen, sicherstellen. Die Grafiken nebenan versuchen das abzubilden.
So gut die inhaltlichen Ideen, Rechte und Pflichten sind, die es beschreibt, ist es Stand 2024 leider nicht mehr so praxistauglich und der Lebenswirklichkeit junger Menschen angepasst, wie es wünschenswert wäre. Aktuell wird es vom Rechtsreferat unter Beteiligung des Bildungs- und Jugendausschusses der Landessynode, der Jugendkammer und Fachkräften aus der Kinder- und Jugendarbeit bearbeitet und neu verfasst.
Mit der gedanklichen Grundlage des alten Jugendgesetzes begaben sich die Anwesenden in Kleingruppengespräche zu Impulsen wie "Wo tauchen junge Menschen in eurer Kirchengemeinde auf?", "Sind Konfis und andere junge Menschen besonders zur Kirchenvorstandswahl eingeladen?" oder "Hattest du schonmal Kontakt zu einem Menschen aus deinem Kirchenvorstand? Wenn ja: warum?"
In einer zweiten Runde ging es im World Café an drei Stationen darum, Jugendbeteiligung praktisch zu denken auf Ebene der Kirchengemeinde, des Gestaltungsraumes und der Propstei. Gedanken waren u.a. Begegnungen in der Konfirmand*innenarbeit durch den Kirchenvorstand oder Angebote der Jugendarbeit, Mitbestimmungsmöglichkeiten ohne Delegationsprinzip und offene Einladungen zu Mitbestimmungstreffen auf Prosteiebene oder Beteiligungsmanager*innen in den drei Gestaltungsräumen.
Im abschließenden Austausch war der Tenor vor allem, miteinander in Kontakt zu bleiben und eine Art regelmäßige Kommunikation zu etablieren. Gedanken waren regelmäßige Infomails von der Jugendarbeit auf Propsteiebene in die Kirchengemeinde, Netzwerktreffen von aktiven Jugendarbeiter*innen aus den Gemeinden oder in den Kirchengemeinden nach Jugendbeauftragten zu suchen, die das Thema Kinder- und Jugendarbeit vor Ort im Blick haben.
Der Austausch endete mit einem Imbiss, den Paula, Valentin und Henri für alle Anwesenden zubereitet hatten. Danke dafür sowie Dank an die Kirchenvorstandskandidat*innen, die sich auf den Weg gemacht bzw. im Vorfeld ihre Gedanken per E-Mail geschickt haben.
Im weiteren Verlauf der Sitzung ging es um einen Beratungstermin auf Propsteiebene zum neuen Jugendgesetz (am 15. Mai), die Anfrage des Jugendparlaments zur Beteiligung beim autofreien Sonntag am 4. August 2024 (für eine Zusage brauchen wir noch mehr Teamer*innen), die Überarbeitung unserer eigenen Satzung und Geschäftsordnung (stellen wir erstmal zurück, bis das Jugendgesetz fertig ist) die Propsteijugendversammlung auf dem ELT (am Sa 1.7. von 10-12 Uhr) sowie den Antrag zum Beitritt zur "Wolfenbütteler Erklärung | Wir für Demokratie" (sie extra Nachricht).